Kalt? Aber natürlich!
Nachhaltig und effizient - zwei Schlagworte, die unsere Zeit maßgeblich prägen und besonders in der Kältetechnik in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen haben. Gesteigertes Umweltbewusstsein in Gesellschaft und Industrie führte deshalb zu einer Art Renaissance der natürlichen Kältemittel, insbesondere CO2. Ein Trend, der durch die F-Gase-Verordnung der Europäischen Union in erheblichem Maße forciert wird. Wieland unterstützt diese Wende mit einem Rohrsystem, das den hohen Anforderungen bei Verwendung von CO2 gerecht wird.
In der Kältetechnik, insbesondere im Bereich Supermarktkälteanlagen, kommen heute zunehmend ökologisch orientierte Anlagenkonzepte zum Einsatz. "Der immer wichtiger werdende Umweltaspekt ist hier der treibende Faktor", erklärt Matthias Böhringer, Head of Application Engineering bei Wieland, "klassische synthetische Kältemittel zeichnen sich meistens durch ein hohes Treibhauspotential (GWP) aus. Die neue F-Gase-Verordnung, die sukzessive Verbote von Kältemitteln mit hohem GWP vorsieht, ist ein Grund, dass CO2 als Kältemittel bei sehr vielen unserer Kunden wieder in den Fokus gerückt ist". Gute thermophysikalische Eigenschaften, ein Ozonzerstörungspotential (ODP) von 0 und einem GWP von 1 machen CO2 zu einem sehr attraktiven Kältemittel. Es ist eine natürlich vorkommende Substanz und kommt reichlich in der Atmosphäre vor. Gleichzeitig sollten beim Einsatz von CO2 gewisse Rahmenbedingungen beachtet werden: "Um einen effizienten Betrieb von CO2-Anlagen zu gewährleisten, sind hohe Betriebsdrücke erforderlich; diese liegen typischerweise zwischen 80 und 130 bar", so Böhringer. Hohe Anforderungen also, die an die Rohre und Wärmetauscher gestellt werden und für die eigens K65 und das zugehörige K65-Rohrsystem entwickelt wurde.
Kreative Anwendung für einen Werkstoff mit ursprünglich anderer Anwendung
Vor zehn Jahren brachte Wieland ein Rohrsystem für Hochdruckanwendungen aus dem Wieland-Werkstoff K65 auf den Markt. "Antreiber waren Anfragen von Kunden, die aufgrund der Neubelebung des Kältemittels CO2 zu uns gekommen sind und eine Alternative zu normalem Kupfer gesucht haben", erklärt Böhringer. Aufgrund der notwendig hohen Drücke waren gängige Rohre sehr dickwandig; gewünscht war eine Lösung, die Material- und somit auch Kosteneinsparungen ermöglichen würde. Wieland machte sich auf die Werkstoffsuche und wurde in K65 fündig. "Die Legierung wurde bereits in der Automobilindustrie eingesetzt. Somit lag zum damaligen Zeitpunkt bereits viel Erfahrung hinsichtlich der Herstellung dieser Legierung im Hause Wieland vor", erzählt Böhringer, "das Material in der Klimaindustrie anzuwenden, war gänzlich neu".
Eine zukunftsfähige Lösung für neue und bestehende Anlagen
K65 ermöglicht eine wirtschaftliche und sichere Installation von Kälteanlagen mit bis zu 130 bar Betriebsdruck. Es eignet sich besonders gut, weil es auf der einen Seite eine wesentlich höhere Festigkeit als das standardmäßig eingesetzte Cu-DHP hat, gleichzeitig ist es aber so verformbar, dass auch bestehene Fertigungsanlagen von Kunden weiterhin eingesetzt werden können. "Das war mit eines der wichtigsten Kriterien, denn man kann nicht eine komplette Industrie zwingen, sich gänzlich neue Fertigungslinien hinzustellen", erklärt Böhringer. Bestehende Anlagen können also mit geringfügigen Anpassungen K65-Rohre verarbeiten. Aufgrund der hohen Festigkeit können diese mit geringen Wanddicken ausgeführt werden. Das spart nicht nur Material, sondern auch Gewicht und erleichtert somit das Handling bei der Montage.
Das K65-System auf einen Blick
- Kostensenkung durch Reduzierung des Metergewichts
- sehr gute Wärmeübertragungseigenschaften
- bewährte Verbindungstechnik: Löten statt Schweißen!
- wirtschaftliche und sichere Lösung für neue und bestehende Kälteanlagen mit bis zu 130 bar Betriebsdruck